Trainingsmethoden

Trainingsmethoden und der maximale Lernerfolg

Während Weiterbildung im 20. Jahrhundert rein analog erfolgte, stehen im 21. Jahrhundert durch die weltweite Verbreitung des Internets zahlreiche neue Möglichkeiten zur Verfügung. Neben den klassischen Präsenztrainings stehen Methoden wie virtuelle Classrooms, digitales Selbstlernen oder auch Blended Learning, eine Kombination aus Präsenztrainings und digitalem Lernen, zur Verfügung. Insbesondere die Frage der Nachhaltigkeit spielt bei der Auswahl der Trainingsform eine entscheidende Rolle. Ein Training ist dann besonders nachhaltig, wenn es die drei Säulen des Lernens – Wollen, Wissen, Können – abdeckt. Ein nachhaltiges Training bringt Lernende in die Lage, das gelernte Wissen in der Praxis anzuwenden.

Das Wollen

Das Wollen bezieht sich auf die Lernintention. Diese ist entscheidend für das Engagement des Teilnehmers. Die Motivation ist durch drei verschiedene Ebenen gekennzeichnet: intrinsisch, extrinsisch und kontextbezogen. Die intrinsische Motivation entsteht aus einem inneren Anreiz heraus, weil die Tätigkeit Spaß bereitet. Die extrinsische Motivation erfolgt durch einen äußeren Anreiz, wie z. B. eine Belohnung für eine erfolgreiche absolvierte Aufgabe. Im Rahmen des kontextbezogenen Lernens findet eine direkte Adaption auf eine aktuelle Situation im privaten oder beruflichen Leben statt. Lernende sind besonders motiviert und interessiert am Thema, da sie sich mit den Inhalten identifizieren und diese direkt anwenden. Themenspezifische Praxisbeispiele unterstützen diesen Prozess.

Das Wissen

Ziel des Lernens ist es, das neu erlangte Wissen langfristig zu verinnerlichen und somit nachhaltig zu festigen. Bei einem einmaligen Lernevent macht uns Menschen die Vergessenskurve jedoch einen Strich durch die Rechnung: Bereits nach kurzer Zeit nimmt der Lernerfolg ab und pendelt sich nach einiger Zeit auf einem relativ niedrigen Level ein. Wenn wir kontinuierlich, wie z. B. im Rahmen eines Blended-Learning-Trainings, lernen und üben, wird auf dem bereits Erlernten aufgebaut. Gleichzeitig führen neuen Lernimpulse zu einem Ausbau der Fähigkeiten. Das Ergebnis: Durch das Lernen über einen längeren Zeitraum hinweg ist der Lernerfolg höher und nachhaltiger.

Das Können

Setzen wir uns mit komplexen Sachverhalten auseinander, versuchen wir diese zunächst auf theoretischer Ebene zu verstehen. In der Regel fällt uns das am Anfang noch schwer, da die Dinge, die wir zu erlernen versuchen, für uns neu und unbekannt sind. Erst über einen längeren Prozess des Verstehens bauen wir eine Routine auf, um das theoretische Wissen mit Leichtigkeit abrufen zu können. Anschließend folgt ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Lernens: das Üben. Nachdem man die Theorie verstanden hat, muss das Gelernte regelmäßig praktiziert werden. Die Synthese aus Theorie und Praxis und das Zusammenspiel aus Verstehen, Üben und Anwenden ist die Grundlage dafür, wie wir lernen.

Nachhaltigkeit im Vergleich

Bezogen auf die drei Säulen des Lernens – wollen, wissen, können – sind die Lernmethoden E-Learning, Präsenzseminar und Blended Learning mit unterschiedlicher Nachhaltigkeit verbunden.
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E-Learning

E-Learning ist besonders nachhaltig im Bereich des Wissens. Es werden neue Lernimpulse durch das Lernen über einen längeren Zeitraum und dosierte Inhalte gesetzt. Gleichzeitig wird das bereits Erlernte durch Wiederholungen gefestigt. So wird dem Prozess des Vergessens effektiv entgegengewirkt. Teilnehmende erhalten bei reinem E-Learning kein Feedback, da sie ohne Begleitung lernen. Rückfragen zu verschiedenen Inhalten bleiben unbeantwortet und es findet kein Austausch in der Gruppe oder mit einem Experten statt.
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Präsenztraining

Das Präsenztraining hat seine Stärke in der Lernsäule Können. Durch individuelle Simulationen und Rollenszenarien wird das Erlernte aktiv in die Praxis umgesetzt. Der Trainierende begleitet den Teilnehmenden aktiv bei diesem Prozess. In diesem Zusammenhang findet eine Reflektion der Umsetzung statt, die den Teilnehmenden hilft, sich noch weiter zu verbessern. Nachteil eines Präsenztrainings ist die nur wenig ausgeprägte Nachhaltigkeit im Hinblick auf die Festigung des Wissens. Ein Präsenztraining ist in der Regel ein einmaliges Event. Daher setzt der Prozess des Vergessens schnell ein. Im Vergleich zu mehreren Lernimpulsen innerhalb einer Lernkette stellt sich ein niedrigerer Lernerfolg ein.
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Blended Learning

Blended Learning kombiniert die jeweiligen Stärken des E-Learnings und des Präsenztrainings. So ist ein besonders nachhaltiges Training im Hinblick auf die drei Säulen des Lernens – wollen, wissen, können – möglich. Lerninhalte sind kontextbezogen und für Teilnehmende schnell verfügbar. Charakteristisch für ein Blended Learning ist das Lernen über einen längeren Zeitraum und in verschiedenen Intervallen. Dabei werden verschiedene Lernmethoden und -medien miteinander kombiniert. Im Rahmen der Präsenztrainings und der Virtual Classrooms finden Simulationen und Rollenszenarien statt. Teilnehmende werden sowohl während der digitalen Selbstlerneinheiten als auch in den Live Sessions begleitet. Auf diese Weise entsteht ein besonders nachhaltiges Training, indem die Vorteile der verschiedenen Trainingsmethoden miteinander kombiniert und die Schwächen umgangen werden.